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three lessons of contact, 2022 I Video (10’00”)

Konzept, Regie, Schnitt: Annalouise Falk

Was will ich ändern um zu wissen was du morgen brauchst, 2021 | Video (14’17”), Passteile aus Keramik, Kontaktmikrophone, Seifeninstrumente, Mischpult

Annalouise Falk arbeitet mit den Mitteln der Performance, mit Video und präparierten Musikinstrumenten. Ihre Arbeit Was will ich ändern um zu wissen was du morgen brauchst ist inspiriert von pädagogischen Settings, wie sie in der Elementaren Musikpädagogik entwickelt wurden, um einen möglichst freien und offenen Dialog mit musikalischen Mitteln zu ermöglichen. In der ehemaligen Empfangshalle eines heute stillgelegten Flughafens ist eine Gruppe von Männer zu beobachten, die mit Orff–Instrumenten aus Seife, mit Plastikfolien und Keramiken, die am Körper getragen und mit Kontaktmikrophonen präpariert sind, einer seltsamen Choreografie zu folgen scheinen. Wie eine entrückte Form der Musikalischen Früherziehung, ein Reenactment erster musikalischer Äußerungen. Die beinahe computergeneriert wirkende Stimme der Künstlerin frisst sich in die Gehörgänge von uns Zuschauer:innen und flüstert Sprachfetzen, die von Versuchsanordnungen zwischen Vertrauen, Überredung, Scheitern und Neubeginn erzählen. Annalouise Falk wendet sich in ihrer Arbeit einer sozialen Gruppe zu, die wir aus den Medien als „alte weiße Männer“ an den Stammtischen dieses Landes vermuten. Falk traut ihnen Dialoge und ­Be­rührungen abseits der Klischees, die wir schnell vermuten, zu. Wie in einem eingefrorenen Pogo1 verwandeln sich die vier Protagonisten temporär in eine Skulptur, halten eine Form der Nähe und Berührungen fest und aus. Seltsam verknotet, ein fragiler Tanz miteinander verknüpfter Körper. Der pulsierende Sound eines Synthesizers liegt unter der Szenerie, und verstärkt den Eindruck einer rätselhaften Versuchsanordnung. Falk interessiert sich dabei für die Frage, wie offen und sensibel wir für die Andere oder den Anderen in unserer nächsten Umgebung wirklich sind. Erinnern wir uns an das letzte Experiment des Berührens außerhalb unserer eigenen sozialen Gefüge, und wenn ja, wie lange ist das her? Auffällig ist ein fünfter, leerer Stuhl auf der Bühne dieses sozialen Experimentes. Vielleicht eine Einladung, eine Ermutigung dazu, Ausschau zu halten nach neuen Gefügen und Circles der Gemeinschaft. 

Text: Raphael Sbrzesny

Was will ich ändern um zu wissen was du morgen brauchst

Konzept, Regie, Schnitt: Annalouise Falk

Kamera: Lukas Klose
Klangr
egie: Cristopher Opelt

Meisterschüler:innen HfK Bremen "Last notes before entering the building"

http://lastnotesbeforeenteringthebuilding.de/annalouise-falk 

GAK/Weserburg Bremen

KOMPLIZ:INNENSCHAFT, 2020

Installation, Performance

Der Klang verstärkter Ventilatoren erfüllt den Raum. 11 Kompliz:innen lassen los. Sie skizzieren mit drei Worten im Moment der Aufführung einen Augenblick der Hemmung, der Angst, der Hürde vor der Berührung aus der gemeinsamen Erfahrung der Kompliz:innenschaft. Diese Erinnerungen werden individuell performativ in der letzten Szene Illusion/Prozess der Inszenierung von den Kompliz:innen übersetzt. Reflexion und Verarbeitung der Interaktion wird als szenischer Akt ausgestellt. Für die Interaktion innerhalb dieses sozialen Gefüges der Kompliz:innenschaft wurden von Annalouise Falk verschiedene Settings gesetzt: eine Exkursion nach Detmold mit Übungen in der Natur, der Versuch eine eigene Schrift der Kompliz:innenschaft zu konstruieren, die Erstellung von kleineren Untergruppen innerhalb der Gemeinschaft mit regelmäßigen Proben, offene Probenpläne mit Einladung zu allen Proben, die Arbeit mit Ton am Körper und Herstellung von Keramiken, Entwicklung von Studien mit Latexbändern und Instrument und die Bildung und Ablösung einer zweiten Haut aus Latex. 

Trailer: Chul Gyun Yoo

Performance: Julian Rathke (drums), Anna Lodone (gamba), Alma- Elisabeth Stoye (gamba) , Alex Petratos (drums), Melissa Wedekind (voice), Ruiyang Gong (piano & dance), Hans Fröhlich (recorder), Emilia Durka (recorder & dance), Wiebke Klages (recorder), Lilja Waehnheldt (dance), Amélie Rösel (documentation), Nala Tessloff (voice, sound), Annalouise Falk (concept, documentation, dance & recorder)

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