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EIN MEER VON...
Projektart:
Seminar/Performance
Datum
Juli 2022
Standort
Detmold
Als inhaltliche Grundlage und Rahmen für dieses Projektes dient das 2019 erschienene Buch The Outlaw Ocean von Ian Urbina. Entstanden ist das Buch aus einer journalistischen Untersuchungsreihe für die New York Times. Mit dem Ziel die behandelten Themen einem möglichst großen Publikum nahe zu bringen, entwickelte Urbina „The outlaw ocean music project“. Seine auf den Untersuchungsreisen entstandenen Field Recordings, Texte und Beobachtungen werden gemeinsam in diesem
Projekt mit Musiker*innen aus der ganzen Welt zu Kompositionen
verschiedenster Musikstile verarbeitet. Somit ergeben sich aus hochschuldidaktischer Sicht zwei zentrale Anknüpfungspunkte: die künstlerische Beschäftigung mit sozialen und politischen Themen aus The Outlaw Ocean (u. a. Flucht, Umweltschutz, Kriminalität) sowie Field Recording als Ansatzpunkt für Improvisation und Komposition. Beide Ebenen der Arbeit Urbinas werden als Auftakt für die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Arbeitstitel „Outlaw Ocean“ zum Semesterstart in Performance advanced vorgestellt. Ziel ist eine dem Arbeitstitel entsprechende, im Prozess entstandene musikalische, interdisziplinäre Performance am Ende des Semesters auf der Werkstattbühne der EMP. Im Arbeitsprozess werden einzelne Kapitel gemeinsam gelesen, Thematiken aufgegriffen, Fragenkataloge erstellt und
künstlerisch vertieft. Diese Vertiefung wird insbesondere in der Kreation von Kommentaren der Studierenden zu den gelesenen Textabschnitten im Sinne einer „creative response“ angestrebt. Für diese künstlerischen Antworten bringen die Studierenden selbstgewählte Materialien und Objekte (u. a. Folien, Müll, Zelte, Stoffe) mit. In Gruppenaktionen mit diesen
Objekten improvisieren die Studierenden im Rahmen eines selbst festgelegten Regelkanons performativ, musikalisch im Zusammenspiel zwischen Raum, Klang und Gruppe. Zur Einführung und Sensibilisierung für die Thematik Field Recording beschäftigten sich die Studierenden mit Übungen zum Hören nach R. Murray Schafer. Sein pädagogisches Konzept
„ear-cleaning“ dient der gesteigerten Wahrnehmung einer „soundscape“. Die Durchführung von „soundwalks“, werden in dem Projekt „Ein Meer von…“ mit Videoarbeiten, die bewegtes Bild und Ton umfassen, dokumentiert. So werden die individuellen Erfahrungen einzelner Studierender bei soundwalks in Form von Videos festgehalten: „Filme das, was du hörst!“. Bild und Ton dieses Materials werden im weiteren Arbeitsprozess separat voneinander betrachtet und bearbeitet. Aus den Audio-Aufnahmen entsteht mittels der Software Ableton Live eine Reihe von Loops, zu welchen vokal und instrumental live improvisiert
wird. Diese Improvisationen entstehen sowohl im direkten Zusammenspiel mit Ableton Live als Instrument und Improvisationspartner, als auch als Antworten auf die gehörten Loops. Aufnahmen dieser Improvisationen dienen wiederum als Grundlage für ein Chor-Arrangement. Eine fragmentarische Zusammensetzung des „soundwalk“- Bildmaterials wird in der Performance auf eines der Materialien projiziert: ein großes, weißes Tuch aus Ballonseide. Auch andere Materialien und Objekte aus den anfänglichen Improvisationen bleiben Bestandteil der Abschlussperformance. Aus Plastikmüll und Karton entstehen über das Semester eine partizipative Installation sowie Kostümteile für die Studierenden. Improvisatorische Elemente und Spielideen aus dem Arbeitsprozess fließen in die Performance mit ein. So beschließt eine mit diversem Instrumentarium, Stimme und Bodypercussion besetzte Variante des Arrangements „Ein Meer von…“, gemeinsam mit allen Beteiligten und dem Publikum, die Abschlussperformance im Rahmen der Werkstattbühne des Sommersemesters 2022.
Seminar Performance Advanced, Werkstattbühne EMP HfM Detmold
Studierende: Paula Damberg, Maris Zumholte, Tom Sander, Noemi Seng, Marie-Elisabeth Stute, Julian Schmitz
Dozentin: Annalouise Falk
Fotos: Thorsten Krienke























